Veranstaltung: | Herbst-MVV Tempelhof-Schöneberg 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Inhaltliche Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Cedrik Schamberger, Mira Tschorn, Martina Zander-Rade |
Antragshistorie: | Version 2 |
Wohnortnahe und sozial gerechte Gesundheitsversorgung für Tempelhof-Schöneberg
Beschlusstext
Der Kreisverband Tempelhof-Schöneberg von Bündnis 90/Die Grünen möge
beschließen:
1. Wir setzen uns im Bezirk dafür ein, dass Tempelhof-Schöneberg sich um die
Einrichtung eines Primärversorgungszentrums (PVZ) bzw. eines Gesundheitskiosks
im Rahmen des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes (GVSG) bewirbt.
2. Ein Primärversorgungszentrum soll in Kombination mit einem Gesundheitskiosk
als leicht zugängliche Anlaufstelle für präventive und akute Gesundheitsberatung
und -versorgung, insbesondere in sozial benachteiligten Gebieten unseres
Bezirks, etabliert werden.
3. Wir streben an, dass das PVZ/Gesundheitskiosk folgende Aufgaben wahrnimmt:
a) Beratung zu, Prävention, Gesundheitsförderung und Versorgung
b) Beratung und Unterstützung bei der Ermittlung gesundheitlicher und sozialer
Bedarfe
c) Koordination von Gesundheitsleistungen
d) Unterstützung in gesundheitlichen und sozialen Belangen
e) Aufbau eines sektorenübergreifenden Netzwerks
f) Durchführung einfacher medizinischer Routineaufgaben
4. Wir setzen uns für eine enge Zusammenarbeit des PVZ/Gesundheitskiosk mit dem
öffentlichen Gesundheitsdienst, der bestehenden Versorgungsinfrastruktur und
anderen relevanten Akteur*innen im Bezirk ein.
5. Bei der Umsetzung sollen die besonderen Bedürfnisse und Strukturen in
Tempelhof-Schöneberg berücksichtigt werden. Potenzielle Standorte sind das zu
großen Teilen leergezogene Wenckebach-Klinikum oder das Mehrgenerationenhaus in
der Bülowstraße 90.
6. Die medizinische Versorgung in den Geflüchtetenunterkünften am Tempelhofer
Flughafen ist mehr als unzureichend. Hier setzen wir uns für das Weiterführen
von Angeboten wie MovingClinic und den Medibus ein. Unabhängig von dieser
mobilen Akutberatung- und Versorgung müssen Ankommende schnellstmöglich in
unserer gesundheitlichen Regelversorgung ankommen. Die Einrichtung der
notwendigen Versorgungsinfrastruktur ist unabhängig von der Entwicklung des GVSG
indiziert.
Wir brauchen eine wohnortnahe, sozial gerechte und niederschwellige
Gesundheitsversorgung in Tempelhof-Schöneberg. Diese Position soll auch Eingang
in unser bezirkliches Wahlprogramm finden.